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Mittwoch, 16. September 2009
I [heart]
Heiraten würde ich übrigens folgende Frauen (ohne bestimmte Reihenfolge) sofort und ohne weiteres Nachdenken sobald ich die Gelegenheit dazu hätte: Zooey Deschanel, Maria Solheim, Anneke van Giersbergen, Justine Joli, Anna Paquin, Rosamund Pike, Kate Nash, Lisa Hannigan, Dr. Alice Roberts und Felicia Day.

Freitag, 26. Juni 2009
Der Bauch
Und jetzt ist er da. Tatsächlich. Alles andere ist soweit in Ordnung, kein Schwabbelarsch, keine herunterhängenden Waden, keine Männertitten. Aber ein Bierbauch. In den letzten 10 Jahre war es noch ok - ich wusste immer das ich die Veranlagung für Hüftgold habe. Zwar habe ich noch nie bewusst Sport gemacht, aber alle 2 Wochen auf irgend einer Dorfbühne eine Rock'n'Roll-Show abziehen und zweimal die Woche proben haben dann doch genug Kalorien verbrannt. Von 10 Kilo wegen Liebeskummer zu verlieren ganz zu schweigen.
Aber in den letzten 2 Jahren hat sich meine körperliche Betätigung auf 10 Stunden am Tag-vorm-Rechner-sitzen reduziert. Und da mein Bierkonsum sich nicht geändert hat, habe ich jetzt die Pest der Männer mittlere Alters. Da hilft auch kein Shirt Grösse S tragen und Bauch einziehen mehr.
Also: da meine 10 Stunden am Rechner nicht von Heute auf Morgen halbieren werden (was ich auch gar nicht will), hilft also nur Sport. Und zwar der einzige auf den ich mich einlassen kann. Laufen & Spazieren gehen.
Neue Wanderschuhe habe ich schon. Jetzt muss ich nur noch die letzen Bier im Kühlschrank leer trinken und darf danach keine neuen mehr kaufen.
Aber in den letzten 2 Jahren hat sich meine körperliche Betätigung auf 10 Stunden am Tag-vorm-Rechner-sitzen reduziert. Und da mein Bierkonsum sich nicht geändert hat, habe ich jetzt die Pest der Männer mittlere Alters. Da hilft auch kein Shirt Grösse S tragen und Bauch einziehen mehr.
Also: da meine 10 Stunden am Rechner nicht von Heute auf Morgen halbieren werden (was ich auch gar nicht will), hilft also nur Sport. Und zwar der einzige auf den ich mich einlassen kann. Laufen & Spazieren gehen.
Neue Wanderschuhe habe ich schon. Jetzt muss ich nur noch die letzen Bier im Kühlschrank leer trinken und darf danach keine neuen mehr kaufen.
Montag, 22. Juni 2009
Warum EBM komisch ist
Fast wäre ich bin blind geworden. Fast. Aber der Reihe nach: damit eine gutaussehende Freundin von mir nicht alleine nach Düsseldorf auf eine Party muss, erkläre ich mich bereit mit ihr zu fahren. Nach kurzem Blick auf die Homepage des Clubs in den wir wollen entpuppt sich die Veranstaltung als Gothic/EBM/Industrial-Happening, aber parallel dazu soll noch Alternative Disco stattfinden. Also los. Als wir vor dem Gebäude halten, meine ich wir wären fälschlicherweise an der Westfalenhalle am 1. Mai gelandet, mit solch einer Lautstärke bollern die Beats herum. Die Türsteher gucken ob meiner Khaki-Hose und der weißen Adidas-Turnschuhe etwas komisch, aber dank dem kurzen Rock meiner Begleitung komme ich doch rein. Und: TATATAAAAAAAAA- natürlich ist überall EBM-Party. Die Hälfte der Leute sieht verdammt gut aus, die andere unglaublich hässlich, aber alle tragend dasselbe Zeug: Lange schwarze Röcke für die Herren, Strapse, Lack und künstliche Zöpfe für die Damen, und alles was Omas Wäschekammer sonst noch hergab. Den Vogel schießt auf jedenfall die russische Gewichtheberin ab, die zu ihrem String nur noch 2 Strupfhosen (NICHT blickdicht) trägt, und der chronisch unterernährte Junge mit dem Lackmini, den hochhackigen Schuhen und den blauen Zöpfen. Gottseidank gibt es Carlsberg, und ein paar gutaussehende Frauen sind ja auch da. Mein Bedarf an Piercings ist für dieses Leben aber auf jeden Fall gedeckt. Musikalische Higlights sind der Song mit dem Chorus: "...Du bist so knackig, mach dich endlich Nackig!" SCHRANZSCHRANZSCHRANZ, und der Industrial-"Song", der mich unweigerlich an die Auslandsproduktion beim Henckels-Zwillingswerk erinnert. So gegen 3 fahren wir dann doch...und dennoch habe ich den ganzen Abend auf Blade gewartet, mit Schwert und Schrotgewehr...
Montag, 27. April 2009
Burn in hell, Koalitionspolitiker
Der Kai vom Stylespion schreibt heute schön gegen deutsche Politiker an. Die den gemeinen deutschen Internetnutzer/Nerd/für Neues offenen Menschen jetzt direkt in die Gemeinschaftszelle mit Pädophilen stecken möchten - und Gemeinschaftszellen hatten wir ja 1938 schonmal.
Und verlinkt / veröffentlicht eine Artikel von Jens Scholz, den auch ich hier gerne re-posten möchte um zum Nachdenken anzuregen:
Warum es um Zensur geht
Da reiben sich gerade so viele die Hände, daß man eigendlich ein beständiges Rauschen hören müsste. Die Idee, das Thema Kinderpornografie als Popanz vorzuschicken, um das nun geplante Internet-Zensursystem einzuführen war aber auch wirklich eine richtig gute. Hat das ja zuvor mit den Themen Terrorismus und Internet-Kriminalität nicht wirklich hingehauen, kann man hier spitzenmäßig mit dem Holzhammer wedeln und Kritiker einfachst diffamieren, indem man die eigentliche Kritik ignoriert und ihnen vorwirft, sie wollten die Verbreitung von Kinderpornografie schützen. Wie schnell schon der Vorwurf zum beruflichen und gesellschaftlichen Tod führen kann, zeigte man nur wenige Wochen zuvor ja schonmal anschaulich am Exempel Tauss (der übrigens natürlich nicht im Netz "erwischt" wurde, sondern über Handykontakte und DVDs per Post).
Aber ich schweife schon wieder - wie es durch die Wahl dieses Themas ja auch gewünscht ist - ab.
Denn das Problem, das die Kritiker haben, ist ja natürlich nicht, daß man den Zugang zu Kinderpornografie sperren will, sondern das Sperrinstrumentarium, das man dazu baut. Schaut man sich das an, merkt man schnell: Es geht nicht um Kinderpornos und wie man dagegen vorgeht. Ging es nie.
Es geht um die Installation eines generellen technischen Systems und die generelle Art und Weise, wie es betrieben wird: Es geht darum, daß eine waschechte, diesen Namen zu Recht tragende, Zensur ermöglicht wird. Auch wenn die zunächst gesperrten Websites tatsächlich nur Kinderpornografie beinhalten (was die Liste eigentlich extrem kurz halten müsste) wäre sowohl die Technik, die Verwaltung und sogar die Psychologie installiert, um sofort eine effektive Zensur betreiben zu können.
Technik
Die Provider sollen ihre Nameserver so umbauen, daß Webseiten, die das BKA aussucht und ihnen nennt, nicht erreichbar sind und dem Nutzer bei Aufruf stattdessen eine Sperrseite angezeigt wird. Gleichzeitig soll das BKA jederzeit abrufen könne, welche Nutzer auf Webseiten aus dieser Liste zugreifen wollten und stattdessen auf die Sperrseite geleitet wurden.
Ein normaler Internetnutzer, der seinen Nameserver nicht auf einen freien DNS-Server umstellt, sieht bestimmte Seiten nicht und erhält die Mitteilung, er wolle sich gerade Kinderpornografie ansehen. Ob das stimmt, weiß er nicht und nachprüfen darf er das auch nicht, da ja schon die Suche nach Kinderpornografie strafbar ist. Der Nutzer muss sich in diesem Moment weiterhin im Klaren sein, daß er gerade etwas getan hat, was das BKA als illegal ansieht und als Grund ansehen kann, gegen ihn vorzugehen.
Die allein schon technisch verursachten Risiken für jeden Internetnutzer sind immens, noch dazu, weil man damit auch noch eine perfide Beweisumkehr eingebaut hat: Sie müssen künftig ihre Unschuld beweisen, z.B. daß sie "versehentlich" die gesperrte Seite angesteuert haben. Viel Spaß beim Versuch, Richtern TinyUrls, iFrames, Rootkitangriffe, Hidden Scripting und so weiter zu erklären, wenn Sie überhaupt wissen, was das ist.
Die Lösung zunächst: Den Nameserver umstellen, um sich dieser Gefahr vollständig zu entziehen. Geht schnell und kann jeder.
Die Technik ist allerdings interessanterweise das kleinste Problem in dieser ganzen Geschichte. Es gibt Staaten, die in ihren Zensurbemühungen schon wesentlich weiter sind. Die Menschen dort können dennoch sowohl anonym als auch unzensiert das Internet benutzen. Das Internet ist von Nerds gebaut worden. Ein Staat kann da so viel fordern wie er will, er wird das Netz auf technischer Ebene never ever kontrollieren können.
Verwaltung
Hier liegen die springende Punkte, die das Ganze zum Zensurinstrument machen:
1. Die gesperrten Inhalte stehen auf einer Liste, die das BKA direkt und ohne Prüfungsinstanz erstellt und die die Provider möglichst ohne sie anzuschauen zu installieren haben. Es entscheidet kein Richter über den Inhalt, es überprüft keine unabhängige Institution über die Rechtmäßigkeit, es gibt keine Regelung, wie Adressen überhaupt wieder von der Liste gelöscht werden könnten. Die Polizei, die Verbrecher verfolgt, bestimmt, welcher Wunsch nach welcher Information ein Verbrechen ist. Vorab zu definieren, was ein Verbrechen ist und hinterher darüber zu entscheiden, ob ein Verbrechen begangen wurde ist aber nicht Aufgabe der Polizei.
2. Die Liste ist geheim. So lange diese Liste nicht in die Öffentlichkeit gerät kann alles drinstehen und nichts davon muss gerechtfertigt werden. Wer das in Frage stellt wird zum Verdächtigen. Wie Zensur in Reinform eben funktioniert.
3. Der Gesetzentwurf ist schwammig genug, daß das BKA im Prinzip alles in die Liste setzen kann. Da im Web jeder Inhalt nur einen Klick weiter vom letzten entfernt ist und das Gesetz möchte, daß auch "mittelbare" Seiten gesperrt werden können, kann somit de facto auch jede Seite gesperrt werden.
4. Das System soll die direkte Verfolgung von Zugriffen erlauben. es wird nicht nur gesperrt, sondern es kann auch nachgeschaut werden, wer sich die gesperrten Seiten ansehen will. Dies kann dann Anlass für verdeckte Überwachungen, Hausdurchsuchungen und andere existenzbedrohende Vorgänge sein.
Die Staatsanwälte dieses Landes üben ja seit einiger Zeit kräftig an der Vorverurteilungsfront, indem Sie inzwischen gerne mal Pressemitteilungen über eingeleitete Verfahren rausgeben und die Presse direkt zu möglichst spektakulär und öffentlichkeitswirksam inszenierten Verhaftungen mitnehmen (Zumwinkel, Tauss, Frau B.).
Psychologie
Womit wir schon beim gewünschten Effekt von Zensur sind: Die Einführung der Schere im Kopf. Die wirksame Selbstzensur, weil man nicht weiß, was eventuell passiert, wenn man zu laut und deutlich Kritik äußert. Die Geheimhaltung der Sperrliste und ihre völlige Unverbindlichkeit durch das Fehlen jeglicher Kontolle ist ein bewußt eingesetzes Instrument, um Verunsicherung zu erzeugen.
Ein anderes ist die Verknüpfung mit dem Thema Kinderpornografie, womit wir wieder am Beginn dieses Artikels wären. Man weiß ja inzwischen, daß auch nur der leiseste Ruch, man könnte eventuell irgendwas mit Kindesmissbrauch und Pädophilen zu tun haben, die Existenz vernichten kann, selbst wenn hinterher rauskommt, daß tatsächlich nichts an den Vorwürfen dran war. Wie nahezu generell nichts rauskommt. Das ist ein so extrem starkes und wirksames Druckmittel, was natürlich beispielsweise ein Herr Gorny sofort erkennt, weil sein Versuch, diese Schere im Kopf einzuführen (durch den Versuch, Filesharing als schreckliches Verbrechen zu diskriminieren), wirkungslos blieb und er sich nun an den besser funktionierenden Trigger dranhängt (indem er Urheberrechtsverletzung mit Kindesmissbrauch gleichsetzt).
Die Justizministerin gibt dann noch Tipps in die richtigen Richtungen, die natürlich prompt reagieren. Überhaupt, das mal ganz nebenbei, finde ich es immer wieder seltsam, daß Frau Zypries immer wieder als Warnerin vermittelt wird. Dabei war - so sagt sie zumindest - sie es, die den Gesetzentwurf gegenüber dem Vorabvertrag von Frau von der Leyen verschärfen ließ und dieser nun schon den Zugriff auf Stopp-Seiten verfolgen lassen will.
Um die Frage zu beantworten, warum und wann es in einer Gesellschaft überhaupt dazu kommen kann, daß ein Teil davon meint, einen solchen Eingriff vornehmen zu müssen und der andere Teil (zu dem ich u.a. mich zähle) darin ein so massives Unrecht sieht, das es zu bekämpfen gilt, kann man sich bitte den Artikel "Kampf der Kulturen" drüben bei netzpolitik.org durchlesen.
Und verlinkt / veröffentlicht eine Artikel von Jens Scholz, den auch ich hier gerne re-posten möchte um zum Nachdenken anzuregen:
Warum es um Zensur geht
Da reiben sich gerade so viele die Hände, daß man eigendlich ein beständiges Rauschen hören müsste. Die Idee, das Thema Kinderpornografie als Popanz vorzuschicken, um das nun geplante Internet-Zensursystem einzuführen war aber auch wirklich eine richtig gute. Hat das ja zuvor mit den Themen Terrorismus und Internet-Kriminalität nicht wirklich hingehauen, kann man hier spitzenmäßig mit dem Holzhammer wedeln und Kritiker einfachst diffamieren, indem man die eigentliche Kritik ignoriert und ihnen vorwirft, sie wollten die Verbreitung von Kinderpornografie schützen. Wie schnell schon der Vorwurf zum beruflichen und gesellschaftlichen Tod führen kann, zeigte man nur wenige Wochen zuvor ja schonmal anschaulich am Exempel Tauss (der übrigens natürlich nicht im Netz "erwischt" wurde, sondern über Handykontakte und DVDs per Post).
Aber ich schweife schon wieder - wie es durch die Wahl dieses Themas ja auch gewünscht ist - ab.
Denn das Problem, das die Kritiker haben, ist ja natürlich nicht, daß man den Zugang zu Kinderpornografie sperren will, sondern das Sperrinstrumentarium, das man dazu baut. Schaut man sich das an, merkt man schnell: Es geht nicht um Kinderpornos und wie man dagegen vorgeht. Ging es nie.
Es geht um die Installation eines generellen technischen Systems und die generelle Art und Weise, wie es betrieben wird: Es geht darum, daß eine waschechte, diesen Namen zu Recht tragende, Zensur ermöglicht wird. Auch wenn die zunächst gesperrten Websites tatsächlich nur Kinderpornografie beinhalten (was die Liste eigentlich extrem kurz halten müsste) wäre sowohl die Technik, die Verwaltung und sogar die Psychologie installiert, um sofort eine effektive Zensur betreiben zu können.
Technik
Die Provider sollen ihre Nameserver so umbauen, daß Webseiten, die das BKA aussucht und ihnen nennt, nicht erreichbar sind und dem Nutzer bei Aufruf stattdessen eine Sperrseite angezeigt wird. Gleichzeitig soll das BKA jederzeit abrufen könne, welche Nutzer auf Webseiten aus dieser Liste zugreifen wollten und stattdessen auf die Sperrseite geleitet wurden.
Ein normaler Internetnutzer, der seinen Nameserver nicht auf einen freien DNS-Server umstellt, sieht bestimmte Seiten nicht und erhält die Mitteilung, er wolle sich gerade Kinderpornografie ansehen. Ob das stimmt, weiß er nicht und nachprüfen darf er das auch nicht, da ja schon die Suche nach Kinderpornografie strafbar ist. Der Nutzer muss sich in diesem Moment weiterhin im Klaren sein, daß er gerade etwas getan hat, was das BKA als illegal ansieht und als Grund ansehen kann, gegen ihn vorzugehen.
Die allein schon technisch verursachten Risiken für jeden Internetnutzer sind immens, noch dazu, weil man damit auch noch eine perfide Beweisumkehr eingebaut hat: Sie müssen künftig ihre Unschuld beweisen, z.B. daß sie "versehentlich" die gesperrte Seite angesteuert haben. Viel Spaß beim Versuch, Richtern TinyUrls, iFrames, Rootkitangriffe, Hidden Scripting und so weiter zu erklären, wenn Sie überhaupt wissen, was das ist.
Die Lösung zunächst: Den Nameserver umstellen, um sich dieser Gefahr vollständig zu entziehen. Geht schnell und kann jeder.
Die Technik ist allerdings interessanterweise das kleinste Problem in dieser ganzen Geschichte. Es gibt Staaten, die in ihren Zensurbemühungen schon wesentlich weiter sind. Die Menschen dort können dennoch sowohl anonym als auch unzensiert das Internet benutzen. Das Internet ist von Nerds gebaut worden. Ein Staat kann da so viel fordern wie er will, er wird das Netz auf technischer Ebene never ever kontrollieren können.
Verwaltung
Hier liegen die springende Punkte, die das Ganze zum Zensurinstrument machen:
1. Die gesperrten Inhalte stehen auf einer Liste, die das BKA direkt und ohne Prüfungsinstanz erstellt und die die Provider möglichst ohne sie anzuschauen zu installieren haben. Es entscheidet kein Richter über den Inhalt, es überprüft keine unabhängige Institution über die Rechtmäßigkeit, es gibt keine Regelung, wie Adressen überhaupt wieder von der Liste gelöscht werden könnten. Die Polizei, die Verbrecher verfolgt, bestimmt, welcher Wunsch nach welcher Information ein Verbrechen ist. Vorab zu definieren, was ein Verbrechen ist und hinterher darüber zu entscheiden, ob ein Verbrechen begangen wurde ist aber nicht Aufgabe der Polizei.
2. Die Liste ist geheim. So lange diese Liste nicht in die Öffentlichkeit gerät kann alles drinstehen und nichts davon muss gerechtfertigt werden. Wer das in Frage stellt wird zum Verdächtigen. Wie Zensur in Reinform eben funktioniert.
3. Der Gesetzentwurf ist schwammig genug, daß das BKA im Prinzip alles in die Liste setzen kann. Da im Web jeder Inhalt nur einen Klick weiter vom letzten entfernt ist und das Gesetz möchte, daß auch "mittelbare" Seiten gesperrt werden können, kann somit de facto auch jede Seite gesperrt werden.
4. Das System soll die direkte Verfolgung von Zugriffen erlauben. es wird nicht nur gesperrt, sondern es kann auch nachgeschaut werden, wer sich die gesperrten Seiten ansehen will. Dies kann dann Anlass für verdeckte Überwachungen, Hausdurchsuchungen und andere existenzbedrohende Vorgänge sein.
Die Staatsanwälte dieses Landes üben ja seit einiger Zeit kräftig an der Vorverurteilungsfront, indem Sie inzwischen gerne mal Pressemitteilungen über eingeleitete Verfahren rausgeben und die Presse direkt zu möglichst spektakulär und öffentlichkeitswirksam inszenierten Verhaftungen mitnehmen (Zumwinkel, Tauss, Frau B.).
Psychologie
Womit wir schon beim gewünschten Effekt von Zensur sind: Die Einführung der Schere im Kopf. Die wirksame Selbstzensur, weil man nicht weiß, was eventuell passiert, wenn man zu laut und deutlich Kritik äußert. Die Geheimhaltung der Sperrliste und ihre völlige Unverbindlichkeit durch das Fehlen jeglicher Kontolle ist ein bewußt eingesetzes Instrument, um Verunsicherung zu erzeugen.
Ein anderes ist die Verknüpfung mit dem Thema Kinderpornografie, womit wir wieder am Beginn dieses Artikels wären. Man weiß ja inzwischen, daß auch nur der leiseste Ruch, man könnte eventuell irgendwas mit Kindesmissbrauch und Pädophilen zu tun haben, die Existenz vernichten kann, selbst wenn hinterher rauskommt, daß tatsächlich nichts an den Vorwürfen dran war. Wie nahezu generell nichts rauskommt. Das ist ein so extrem starkes und wirksames Druckmittel, was natürlich beispielsweise ein Herr Gorny sofort erkennt, weil sein Versuch, diese Schere im Kopf einzuführen (durch den Versuch, Filesharing als schreckliches Verbrechen zu diskriminieren), wirkungslos blieb und er sich nun an den besser funktionierenden Trigger dranhängt (indem er Urheberrechtsverletzung mit Kindesmissbrauch gleichsetzt).
Die Justizministerin gibt dann noch Tipps in die richtigen Richtungen, die natürlich prompt reagieren. Überhaupt, das mal ganz nebenbei, finde ich es immer wieder seltsam, daß Frau Zypries immer wieder als Warnerin vermittelt wird. Dabei war - so sagt sie zumindest - sie es, die den Gesetzentwurf gegenüber dem Vorabvertrag von Frau von der Leyen verschärfen ließ und dieser nun schon den Zugriff auf Stopp-Seiten verfolgen lassen will.
Um die Frage zu beantworten, warum und wann es in einer Gesellschaft überhaupt dazu kommen kann, daß ein Teil davon meint, einen solchen Eingriff vornehmen zu müssen und der andere Teil (zu dem ich u.a. mich zähle) darin ein so massives Unrecht sieht, das es zu bekämpfen gilt, kann man sich bitte den Artikel "Kampf der Kulturen" drüben bei netzpolitik.org durchlesen.
Sonntag, 12. April 2009
This is not my victory
Ich bin mir bewusst, das die Welt an sich ungerecht, dreckig und korrupt ist. Ungefähr alle 15 Minuten habe ich Gewaltphantasien, in denen ich folgende Personengruppen möglichst schreckliche Tode sterben lasse (ohne bestimmte Reihenfolge): Teenager deren Handykopfhörer kaputt sind, 40 % meiner Kollegen im Büro, Nigerianer, dicke Frauen und Veganer.
Nichtsdestotrotz gerät mein Weltbild ins Wanken sobald ich mit physischer Gewalt konfrontiert werde. Heute wurde ich Zeuge wie ein Taxifahrer einem anderen Fahrer auf den Parkplatz des örtlichen Supermarktes gefolgt ist, um bei heruntergelassenem Fenster eine Hasstirade von sich zu geben. Anscheinend weil der Andere ihn auf der Strasse geschnitten hat. Prompt stieg der andere Fahrer aus, plusterte wie ein Orang-Utan den Brustkorb auf und fragte brüllend was der "Fucker" denn wolle. Währe der Taxifahrer dann nicht seines Weges gefahren hätte sicherlich ein Faustkampf stattgefunden. Und ich mit meiner bürgelich-aufgeklärten Erziehung frage mich was der Quatsch soll.
Vielleicht würde ich einen anderen Standpunkt einehmen wenn ich meine Kindheit im Berlin-Marzahn verbracht und zum Zeitvertreib Hunde gesteinigt und Fidschis geklatscht hätte. Habe ich aber nicht. Die letzten 31 auf diesem Planeten habe ich hinter mich gebracht ohne körperliche Gewalt gegen irgendjemand auszuüben, oder bewusst damit konfrontiert zu werden. Meine grosse Klappe hat mich aus allen brenzlichen Situationen wieder herausgebracht. Und deshalb plane ich die nächsten 31 Jahre genauso zu verbringen.
Was nicht bedeutet das ich aufhöre Gewaltphantasien zu haben. Oder nicht weiter an meinen geschriebenen oder ausgesprochenen Tiraden arbeite.
"I am enclosing two tickets to the first night of my new play; bring a friend… if you have one."
George Bernard Shaw to Winston Churchill
"Cannot possibly attend first night; will attend second, if there is one."
Winston Churchill ’s response to George Bernard Shaw
Nichtsdestotrotz gerät mein Weltbild ins Wanken sobald ich mit physischer Gewalt konfrontiert werde. Heute wurde ich Zeuge wie ein Taxifahrer einem anderen Fahrer auf den Parkplatz des örtlichen Supermarktes gefolgt ist, um bei heruntergelassenem Fenster eine Hasstirade von sich zu geben. Anscheinend weil der Andere ihn auf der Strasse geschnitten hat. Prompt stieg der andere Fahrer aus, plusterte wie ein Orang-Utan den Brustkorb auf und fragte brüllend was der "Fucker" denn wolle. Währe der Taxifahrer dann nicht seines Weges gefahren hätte sicherlich ein Faustkampf stattgefunden. Und ich mit meiner bürgelich-aufgeklärten Erziehung frage mich was der Quatsch soll.
Vielleicht würde ich einen anderen Standpunkt einehmen wenn ich meine Kindheit im Berlin-Marzahn verbracht und zum Zeitvertreib Hunde gesteinigt und Fidschis geklatscht hätte. Habe ich aber nicht. Die letzten 31 auf diesem Planeten habe ich hinter mich gebracht ohne körperliche Gewalt gegen irgendjemand auszuüben, oder bewusst damit konfrontiert zu werden. Meine grosse Klappe hat mich aus allen brenzlichen Situationen wieder herausgebracht. Und deshalb plane ich die nächsten 31 Jahre genauso zu verbringen.
Was nicht bedeutet das ich aufhöre Gewaltphantasien zu haben. Oder nicht weiter an meinen geschriebenen oder ausgesprochenen Tiraden arbeite.
"I am enclosing two tickets to the first night of my new play; bring a friend… if you have one."
George Bernard Shaw to Winston Churchill
"Cannot possibly attend first night; will attend second, if there is one."
Winston Churchill ’s response to George Bernard Shaw
Sonntag, 15. März 2009
Samstag, 31. Januar 2009
Hangover
Mit genug Zeit (zum Beispiel einem freien Samstag) kann ein Kater durchaus etwas entspannendes haben. Ich rede jetzt nicht von diesen fiesen Katern der Sorte "Bitte lass mich sterben", komplett mit Magensäure auskotzen und Schüttelfrost, nein, sondern von diesen nettten Katern; die einfach den Kopf ausschalten und einen leicht schwindelig machen - und mit unfassbaren Hunger auf Süsses oder Fettiges versehen. Das hat dann schon etwas von früher, als man Grippe nur vorgetäuscht hat damit Mutter oder die Freundin Hühnersuppe kocht und leckeren Saft ans Bett bringt. Einfach mal ne Auszeit von der Welt nehmen. Naja. Ich geh jetzt auf jeden Fall eine Dose Häagen-Dazs "Strawberry Cheesecake"-Eis kaufen und plane den Rest des Tages nichts weiter als Yann Tiersen zu hören und Bücher zu lesen. Auf Wiedersehen.
Sonntag, 21. Dezember 2008
Deutsche Sprache
Gerne möchte ich mich auch als Fan von Büchern und Filmen im Original"ton" outen. Besonders bei Filmen geht in der Übersetzung sehr viel Wortwitz und Situationskomik verloren sobald man mit allen Mitteln versucht etwas "einzudeutschen". Gerade erlebtes Beispiel: Bad Santa. Der Film bringt mich im englischen Original immer dazu vor lachen pinkeln zu müssen - dieses Jahr habe ich dann zum ersten Mal den Versuch auf Deutsch gewagt. Und musste nach 20 Minuten wieder auf die Originalversion wechseln. Ziemlich genau bei der ersten Sexszene zwischen Billy Bob Thornton und Lauren Graham. Im Original wiederholt die Gutste "Fuck me Santa, Fuck me Santa, ...". Die deutsche Version lautet "Mach's mir, Weihni." HALLO? Ich glaube noch nicht einmal das "Weihni" als Abkürzung exisitiert. Dämliche Synchronschreiber.
Also: nach Weihnachten alle ab in die Volkshochschule und Englisch und Französisch lernen. Anders machen 60 % all dessen was man täglich in Deutschland liest und sieht viel weniger Sinn. Word.
Also: nach Weihnachten alle ab in die Volkshochschule und Englisch und Französisch lernen. Anders machen 60 % all dessen was man täglich in Deutschland liest und sieht viel weniger Sinn. Word.
Freitag, 12. Dezember 2008
Army of me
Ausserdem bin ich der Meinung, das jeder Actionfiguren von sich selber haben sollte. Einfach um sich der eigenen Superkräfte mehr bewußt zu werden und um auf ganz besondere Art mit sich selber spielen zu können. Ähem.
Meine Superkräfte sind dabei ganz eindeutig: Zechen, schlechter Atem, doofe Sprüche zur falschen Zeit und unangenehmes Auftreten allgemein. Als Entwürfe für meine Figur habe ich bereits zwei im Kopf; erstens eine an Big Lebowski angelehnte Figur im schwarzen Bademantel (abnehmbar), darunter ein Motörhead-Shirt, schwarze Boxershorts und schwarze Socken. Sonderzubehör: Weinglas und eine Flasche 2001er Bordeaux. Zweitens die Wacken Open Air-Version mit Flip-Flops, an den Knien abgeschnittener Cargo-Hose, einem Motorjesus-Shirt und meiner vergötterten Down-Strickmütze. Sonderzubehör: Schuhe zum wechseln falls das Wetter scheisse wird. Note to self: personal online Action-Figur Customshop entwerfen und einen Haufen Geld einfahren.
Meine Superkräfte sind dabei ganz eindeutig: Zechen, schlechter Atem, doofe Sprüche zur falschen Zeit und unangenehmes Auftreten allgemein. Als Entwürfe für meine Figur habe ich bereits zwei im Kopf; erstens eine an Big Lebowski angelehnte Figur im schwarzen Bademantel (abnehmbar), darunter ein Motörhead-Shirt, schwarze Boxershorts und schwarze Socken. Sonderzubehör: Weinglas und eine Flasche 2001er Bordeaux. Zweitens die Wacken Open Air-Version mit Flip-Flops, an den Knien abgeschnittener Cargo-Hose, einem Motorjesus-Shirt und meiner vergötterten Down-Strickmütze. Sonderzubehör: Schuhe zum wechseln falls das Wetter scheisse wird. Note to self: personal online Action-Figur Customshop entwerfen und einen Haufen Geld einfahren.
Mittwoch, 10. Dezember 2008
A rant
I swallow. I have to take a deep breath. I have to close my eyes. Otherwise I would start screaming and shouting. Screaming and shouting and showering the two Germans standing in front of me with spit. The two Germans who blocked the check-out in Lidl for 10 minutes. The two Germans who just realised their German bank card is not working in Ireland, after shopping 35 kilos of supplies without cash.
I would start screaming at the four fat Nigerian mamas and their 28 brats. The 4 Nigerian mamas chatting away as if they’re the only people in the world, while the queue at the grocery stand at the market is getting longer and longer.
I would start screaming at the three blokes in the last row of the bus.
The three blokes who all purchased the same mobile phone model, the one that comes without headphones and only plays Scooter at maximum loudness.
I would start screaming at the drunken Polish idiot at the pub. The drunken idiot who thinks he replaced his local in rural Silesia with a Dublin Pub, without realising and acknowledging that he has moved to another country. In spite of all the advertisements in Polish.
Surround me with people. Surround me with people who don’t think that Poe is a new supermarket chain. People who do not define their taste in music via ringtones. People who have read Joyce instead of Gazza’s autobiography. People who take life as it is, because one day we all will die a lonely death. People who do not fill their live with numbness and colourful things.
But don’t make me scream.
I would start screaming at the four fat Nigerian mamas and their 28 brats. The 4 Nigerian mamas chatting away as if they’re the only people in the world, while the queue at the grocery stand at the market is getting longer and longer.
I would start screaming at the three blokes in the last row of the bus.
The three blokes who all purchased the same mobile phone model, the one that comes without headphones and only plays Scooter at maximum loudness.
I would start screaming at the drunken Polish idiot at the pub. The drunken idiot who thinks he replaced his local in rural Silesia with a Dublin Pub, without realising and acknowledging that he has moved to another country. In spite of all the advertisements in Polish.
Surround me with people. Surround me with people who don’t think that Poe is a new supermarket chain. People who do not define their taste in music via ringtones. People who have read Joyce instead of Gazza’s autobiography. People who take life as it is, because one day we all will die a lonely death. People who do not fill their live with numbness and colourful things.
But don’t make me scream.
Dienstag, 2. Dezember 2008
A new hope
Here we go. As the company is paying for a stay in a 4-star hotel in the middle of nowhere in Eastern Germany, I thought I'd use the time to finally start my own blog. Not that it would matter as this must be the 11,445,567th blog that is launched this month. But my Moleskine is almost full and I forgot to bring a spare notebook. So I'll start ranting here for a change. In German and English.
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